Ich möchte Kindern Werte vermitteln, die sie auf das Leben vorbereiten, das nach dem Schulabschluss auf sie wartet.

von Anton Wieland

 

Regionales Engagement ist uns wichtig, daher bringen wir uns vielschichtig ein. Unter anderem fördern wir jedes Jahr ein Deutschlandstipendium an der Europa-Universität Flensburg, das an Lehramtsstudierende der Naturwissenschaften vergeben wird. Damit wollen wir angehenden Lehrer:innen ein noch besseres Studium ermöglichen; zum Beispiel, in dem sie ein Auslandspraktikum machen. Unsere diesjährige Stipendiatin ist Katharina, die sich wie auch Ronja letztes Jahr, wieder unseren Fragen stellt.

 

Wer bist Du, wo kommst Du her und was studierst Du?

Ich heiße Katharina, bin 23 Jahre alt und komme gebürtig aus der Nähe von Hamburg. Für mein Lehramtstudium bin ich nach Flensburg gezogen. Hier studiere ich jetzt Mathematik und Sachunterricht mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung im Master Grundschullehramt.

 

Im Rahmen Deines Studiums hast Du ja auch ein Auslandspraktikum in Madrid gemacht. Erzähl doch mal ein bisschen darüber.

Da ich an der Europa-Universität Flensburg studiere, schwebte mir schon lange der Gedanke im Kopf herum, mal ins Ausland zu gehen. Jetzt, wo ich gerade wiedergekommen bin, kann ich erstrecht allen dazu raten! Es ist eine ganz besondere Erfahrung, die sowohl der Persönlichkeitsentwicklung als auch meinem zukünftigen Beruf als Lehrerin zugutekommt. Die Stadt Madrid sowie Spanien allgemein haben mich durch ihre Vielfältigkeit, Herzlichkeit, Lebendigkeit und dem (hier im Norden leider oft fehlenden) Sonnenschein definitiv direkt in ihren Bann gezogen. Der Einblick in eine private Auslandsschule lässt sich vermutlich mit keinem anderen Schulsystem vergleichen und war eine ganz besondere Erfahrung innerhalb dieses Abenteuers.

 

Das klingt wundervoll und spannend. Was sind denn Deine tollsten Erinnerungen an Dein Auslandspraktikum?

Vermutlich zu merken, wie eine einst so fremde Stadt plötzlich dein Zuhause wird und sich alles immer vertrauter anfühlt: Eine neue Kultur, eine neue Sprache und viele spannende Begegnungen. Mit einem Praxissemester im Ausland verlässt man seine Komfortzone, erweitert seinen Horizont und lernt neben dem eigenen späteren Berufsfeld auch sich selbst ganz neu kennen.

 

Zu Deinem Studium: Du wirst ja Lehrerin. Welche Fächer hast Du früher in der Schule eigentlich gerne bzw. nicht so gerne gemocht?

In der Schulzeit wurde meine Leidenschaft für Sprachen, insbesondere für Spanisch, geweckt. Ich war im Sprachprofil mit Profilfach Englisch. Meine Lieblingsfächer waren Spanisch, Französisch und Sport. In der Grundschulzeit machten mir sogar alle Fächer Spaß, aber ich hatte auch wirklich tolle Lehrer:innen.

Nach meinem Abitur absolvierte ich ein Praktikum in einer Grundschule, um mir ein Bild von diesem Berufsfeld zu machen. Meine Mentorin unterrichtete überwiegend Mathe und Sachunterricht. Ihre Art, diese Fächer zu unterrichten, begeisterte mich sehr. Aus diesem Grund entschied ich mich für die beiden Fächer, was ich keinen Tag bereute. Inzwischen habe ich beide Fächer im Studium abgeschlossen, was mich sehr glücklich und stolz macht.

 

Warum möchtest Du eigentlich Lehrerin werden?

Ich habe immer schon mit Kindern gearbeitet, auch als ich selbst noch ein Kind war. Sei es als Schwimmtrainerin, als Babysitterin oder als Nachhilfelehrerin. Deswegen war für mich schon früh klar, später „irgendwas mit Kindern“ machen zu wollen. Ich möchte den Kindern Werte vermitteln, die sie auf das Leben vorbereiten, das nach dem Abschluss auf sie wartet. Die Kinder wahr- und anzunehmen, so wie sie sind, und ihnen viel Spaß am Lernen zu ermöglichen, sind meine Ziele. Ich möchte ihnen zeigen, dass sie genauso, wie sie sind, richtig sind. Ich selbst trage viele verschiedene Interessen in mir und ich möchte auch die Kinder dazu inspirieren, eigenen Talente und Interessen nachzugehen und Begeisterung für verschiedene Fächer vermitteln. Ich finde, gerade wir Erwachsenen sollten das Leben öfter mal wieder aus Kinderaugen betrachten. Mein zukünftiger Beruf macht dies definitiv möglich.

 

Wieso hast Du Dich für das Deutschlandstipendium beworben?

Als ich mich vor über einem Jahr dazu entschied, mein Praxissemester in Spanien zu absolvieren, setzte ich mich mit verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten auseinander und stieß bei meiner Suche auch auf das Deutschlandstipendium, von dem ich bereits zuvor gehört hatte. Nachdem ich mir durchlas, was die Bewerbung beinhaltete, wollte ich es zumindest probieren, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet habe, es wirklich zu erhalten. Den Bescheid bekam ich, als ich bereits in Spanien war. Ich freute mich riesig und konnte es gar nicht glauben.

 

Wir freuen uns sehr, Dich mit dem Deutschlandstipendium bei Deinem Studium zu fördern.

Die Förderung kam insbesondere meinem Aufenthalt in Madrid zugute. Darüber hinaus entschied ich mich jetzt, auch meine Semesterferien in Spanien zu verbringen und das Praktikum um weitere sieben Wochen zu verlängern. Ich erhoffe mir dadurch, weitere Lehrpersönlichkeiten kennenzulernen, eigenen Unterricht geben zu können und meine Professionalität als Lehrerin weiter auszubauen. Eure finanzielle Unterstützung hat zu dieser Entscheidung wesentlich beigetragen.

 

Was sind Deine Ratschläge für Studierende, die sich für das Deutschlandstipendium bewerben wollen?

Genau lesen und einfach machen! Man kann nur wissen, ob man das Stipendium erhält, wenn man sich dafür bewirbt – logisch. Warum nicht einen Nachmittag in Ruhe an die Bewerbung setzen, wenn man dadurch ein Jahr lang finanziell etwas unabhängiger seinen Träumen nachgehen kann? Ich bin so dankbar für die Förderung – Vielen Dank an euch, das collana IT-Team, dass ihr mir das möglich macht und euch für genau diese, meiner Meinung nach wichtige Fächerwahl einsetzt.

Egal, welchen Traum du hast, der sich durch diese Förderung leichter erfüllen lässt – ich bin mir sicher, dass sich der wirklich geringe Aufwand lohnen wird und dir eine unbeschreibliche Zeit bescheren wird. Ich wünsche jedem, diese Erfahrung auch machen zu können!

 

Was eine schöne Sichtweise. Danke für Deine Antworten!

 

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