Die Online-Kriminalität hat massiv zugenommen. Täglich verschicken Betrüger:innen Millionen Nachrichten mit gefährlichen Links oder Anhängen per E-Mail, SMS, WhatsApp und Co., um an persönliche Daten zu gelangen und diese zu missbrauchen. Wir erklären Ihnen, an welchen Anzeichen Sie betrügerische Nachrichten erkennen und wie Sie sich davor schützen können.
Phishing ist eine Methode bei der Hacker:innen versuchen, vertrauliche Informationen mit Hilfe gefälschter Nachrichten oder Websites zu stehlen. Dabei geben sie sich oft als legitime Organisationen oder Person aus, was den Phishing-Angriff zu schwer erkennbar macht. Die geklauten Daten werden oft an andere Betrüger:innen verkauft, die dann beispielsweise mit der Bankverbindung oder der Kreditkartennummer online Einkäufe auf Rechnung der Opfer tätigen. Der Datenmissbrauch ist sehr schwer nachvollziehbar und das Geld weg.
Hier lesen Sie fünf gängige Phishing-Tricks, an denen sie betrügerischen Versuche erkennen können.
#1 Sprache in Phishing E-Mails
Betrüger:innen treiben weltweit ihr Unwesen. Daher sind die Nachrichten oft voller Grammatik- und Orthografie-Fehler, weil sie mit Übersetzungsdiensten erstellt wurden. Achten Sie also auf die Qualität der Nachricht. Oft gibt es ebenso Zeichensatzfehler, wie etwa kyrillische Buchstaben oder auch fehlende Umlaute. Ein weiteres Anzeichen ist, wenn die Nachricht in einer fremden Sprache geschrieben ist.
#2 Anrede und Absender in Phishing E-Mails
Oft starten Phishing Nachrichten mit „Sehr geehrter Kunde“ oder „Sehr geehrter Nutzer“. Ihre Bank und andere Geschäftspartner:innen sprechen Sie in E-Mails grundsätzlich mit Ihrem Namen an. Es könnte also ein weiteres Merkmal für einen kriminellen Angriff sein. Manchmal haben die Kriminellen Ihren Namen aber schon herausgefunden und schreiben Sie mit persönlicher Ansprache an, zum Beispiel "sehr geehrte Frau Müller" oder "sehr geehrter Herr Becker". Damit versuchen sie der Nachricht eine höhere Glaubwürdigkeit zu verleihen. Achten Sie hier besonders auf kleine Fehler.
Es lohnt sich auch einen genauen Blick auf den/die Absender:in zu werfen. Oftmals kann man an der E-Mail-Adresse erkennen, ob es sich hierbei wirklich um eine verifizierte Person oder Provider handelt.
#3 Es wird nach Daten gefragt
Sie werden einfach so, ohne vorher mit ihnen gesprochen zu haben, von einer Bank oder einem Anbieter aufgefordert, persönliche Daten einzugeben? Achtung: Hier ist höchste Vorsicht geboten! Öffnen Sie nicht das Eingangstor zu Ihren Konten. Versichern Sie sich lieber persönlich in der Filiale, ob Sie wirklich kontaktiert wurden.
#4 Es werden Dateien verschickt
In vielen Phishing Nachrichten werden Sie aufgefordert, eine Datei zu öffnen, die entweder der E-Mail angehängt ist oder über einen Link zum Download bereitsteht. Bitte öffnen Sie keinesfalls Dateien von unerwarteten oder skurrilen E-Mail-Adressen und laden Sie sie auch nicht herunter. Meistens beinhaltet diese Datei ein schädliches Programm wie ein Virus oder ein trojanisches Pferd. Der Datenklau kann dann in wenigen Sekunden erfolgen.
#5 Es besteht dringender Handlungsbedarf
Phishing Nachrichten sind oft daran zu erkennen, dass Sie aufgefordert werden, ganz dringend und innerhalb kurzer Zeit zu handeln. Gerade per WhatsApp gehen viele Nachrichten von vermeintlichen Verwandten „über eine neue Handynummer“ raus, die z.B. in einer Geldnotlage stecken und dringend eine hohe Überweisung benötigen. Hier sollten Sie lieber stutzig werden und z.B. versuchen die Person über die „alte Handynummer“ zu kontaktieren. Oft steckt ein Betrugsversuch dahinter. Werden Sie aufmerksam vor allem, wenn die Aufforderung mit einer Drohung verbunden ist.
Hier noch einmal zusammengefasst einige Merkmale, an denen Sie Phishing Nachrichten erkennen können:
- Sprache
- Anrede
- Absender:in überprüfen
- Anlass der Nachricht
- Notwendigkeit zum Handeln
- Zeitdruck
- Konsequenzen, wenn Sie nicht handeln
- Link oder alternativ Dateianhang
Was Sie tun sollten, wenn Sie Opfer eines Angriffs geworden sind, erfahren Sie hier.
Die Phishing-Maschen werden immer dreister. Schützen Sie sich vor betrügerischen Angriffen, in denen Sie lieber einmal zu oft misstrauisch als einmal zu wenig sind. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen und Kreditkartenabrechnungen überprüfen, um sicherzustellen, dass keine unerwarteten Transaktionen stattfinden. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie Opfer eines Phishing-Angriffs geworden sind, sollten Sie sofort handeln und Ihre Bank oder das betreffende Unternehmen kontaktieren.